Germany, Vogue: Die Filmfestspiele von Venedig 2019 (german)

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Die 76. Filmfestspiele von Venedig 2019 laufen vom 28. August bis zum 7. September. Nominiert sind zahlreiche hochkarätige Stars: Brad Pitt wird mit James Grays Science-Fiction-Drama “Ad Astra” anreisen und Joaquin Phoenix ist in seiner Rolle als Batman-Gegenspieler Joker nominiert. Nur Regisseurinnen haben in Venedig erneut das Nachsehen

“Die Filmfestspiele von Venedig waren wie eine Abschlussprüfung”, sagte der legendäre italienische Regisseur Federico Fellini, nachdem seine Arbeit 1953 erstmalig von dem angesehenen Wettbewerb angenommen wurde. Das 1932 zum ersten Mal veranstaltete Festival ist das älteste seiner Art.

Traditionell auf der venezianischen Insel Lido veranstaltet, wetteifern die Neuerscheinungen um die höchste Auszeichnung, den Goldenen Löwen, der weltweit als Zeichen des filmischen Prestiges gilt. Venedig gehört neben den Filmfestspielen von Cannes und der Berlinale zu den “Big Three” und hat die mondäne Anziehungskraft des ersteren und die auteuristischen Tendenzen des letzteren, aber auch seine ganz eigenen Qualitäten, in dem es den italienischen Arthouse-Film neben den globalen Blockbustern in einer der schönsten Städte der Welt fördert. Die Geschichte der Veranstaltung ist gespickt mit bedeutenden kulturellen Momenten, darunter die Etablierung von Marlon Brando als großer Schauspieler mit der Vorführung von “On the Waterfront” (1954) und der posthumen Veröffentlichung von Stanley Kubricks “Eyes Wide Shut” (1999).

Daneben wurde 2007 der Queer Lion Award für Filme zu LGBT-Themen ins Leben gerufen, und 2012 begann die Organisation mit dem Online-Streaming von gezeigten Filmen für die Öffentlichkeit. In diesem Jahr findet die 76. Ausgabe vom 28. August bis zum 7. September 2019 statt.

Die Filmfestspiele von Venedig 2019
21 Beiträge zählt der internationale Wettbewerb, allerdings stammen nur zwei von Frauen. Immerhin steht die Jury der Filmfestspiele von Venedig aber unter dem Vorsitz der Argentinierin Lucrecia Martel. Festivaldirektor Alberto Barbera betonte bei der Programmvorstellung, dass sich einige der Filme mit der Situation der Frauen in verschiedenen Ländern der Welt auseinandersetzen – auch wenn diese nicht ausschließlich von Frauen gemacht seien.

Für viel Aufsehen vorab sorgte die Auswahl des neuen Films von Roman Polanski, “J’accuse”, der von der Dreyfus-Affäre handelt. Nach mehreren Missbrauchsvorwürfen steht der Regisseur in der Kritik und wurde 2018 von der Oscar-Academy ausgeschlossen.

Diese 21 Filme konkurrieren 2019 im Wettbewerb um den Golden Löwen:
1. “About Endlessness” von Roy Andersson (Schweden, Deutschland, Norwegen)

2. “Ad Astra – Zu den Sternen” von James Gray (USA)

3. “Babyteeth” von Shannon Murphy (Australien)

4. “Ema” von Pablo Larraín (Chile)

5. “Gloria Mundi” von Robert Guédiguian (Frankreich, Italien)

6. “Guest of Honour” von Atom Egoyan (Kanada)

7. “A Herdade” von Tiago Guedes (Portugal, Frankreich)

8. “J’accuse” von Roman Polanski (Frankreich, Italien)

9. “Joker” von Todd Phillips (USA)

10. “The Laundromat” von Steven Soderbergh (USA)

11. “The Mafia Is No Longer What It Used to Be” von Franco Maresco (Italien)

12. “Marriage Story” von Noah Baumbach (USA)

13. “Martin Eden” von Pietro Marcello (Italien, Frankreich)

14. “The Mayor of Rione Sanità” von Mario Martone (Italien)

15. “No. 7 Cherry Lane” von Yonfan (Hongkong)

16. “The Painted Bird” von Václav Marhoul (Tschechien, Slowakei, Ukraine)

17. “The Perfect Candidate” von Haifaa al-Mansour (Saudi-Arabien, Deutschland)

18. “Saturday Fiction” von Lou Ye (China)

19. “La verité” von Hirokazu Koreeda (Japan, Frankreich)

20. “Waiting for the Barbarians” von Ciro Guerra (Italien)

21. “Wasp Network” von Olivier Assayas (Frankreich, Belgien)

Die Jury
Die Jurypräsidentin Lucrecia Martel war 2008 bereits Mitglied der Jury. Ihr stehen bei der Vergabe der Preise sechs weitere Mitglieder zur Seite: Piers Handling, Jennifer Kent, Stacy Martin, Rodrigo Prieto, Shinya Tsukamoto und Paolo Virzì.

Die GewinnerInnen
Die EhrenpreisträgerInnen wurden wie immer bereits vorab verkündet. Film-Ikone Julie Andrews erhält einen Goldenen Löwen für ihr Lebenswerk, genau wie der Spanier Pedro Almodóvar.

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